Portamento und Co: Gleitende Tonhöhen als Stilmittel im Kunstgesang
Vortrag von Kilian Sprau am 21. November 2024 im Curt-Sachs-Saal des Staatlichen Instituts für Musikforschung, Berlin
Produktion: Sven Serfling-Krannich, Staatliches Institut für Musikforschung
Das Portamento gehört zu jenen Gestaltungsmitteln expressiver Gesangskunst, die noch in der Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts ganz selbstverständlich gepflegt wurden, doch im Laufe des 20. Jahrhunderts nachhaltig an Wertschätzung einbüßten. Der Vortrag zeigt anhand historischer Aufnahmen und solcher jüngeren Datums, dass gleitende Tonhöhenübergänge, von Meister*innen ihres Fachs nuanciert eingesetzt, ein höchst wertvolles und subtiles Ausdrucksmittel darstellen. Gekonnt eingesetzt, bereichern sie nicht nur grundsätzlich die Schönheit des vokalen Vortrags, sondern begünstigen auch die Deutlichkeit der Darstellung, nicht zuletzt auf der wortsprachlichen Ebene, in Interaktion mit der Lautgestalt des gesungenen Worts. Im Fokus des Vortrags stehen die Gattungen Oper und Lied; unter den gewürdigten Sänger*innen befinden sich die Sopranistin Maria Callas, die Tenöre Enrico Caruso und Franz Völker sowie der in Opern- wie im Liedgesang gleichermaßen erfolgreiche Bariton Heinrich Schlusnus.
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